Am 3.3.2016 waren die betroffenen Grundbesitzer und Gemeinderäte zur Vorstellung des Projektes Rückhaltebecken Waizenkirchen in die Fachschule Waizenkirchen eingeladen. Da die Gerüchteküche angeheizt von unterschiedlichsten Aussagen Projektmitwirkender schon vorher heftig gebrodelt hat, war ich schon sehr gespannt was uns an diesem Abend präsentiert wird. Schockiert von den Monsterausmaßen des Projektes (6,5m hoher Damm, 2,4 Millionen m³ aufgestautes Wasser, 98 ha Staufläche), blieb die Diskussion sehr sachlich. Wenige Teilnehmer zeigten ihre Emotionen. Das Publikum reagierte gefasst. Für mich verständlich, da dieser Eingriff in die Natur in derart großem Ausmaß in 2 Stunden nicht begreifbar ist.
Meine Bedenken bezüglich des Projektes konnten durch die Präsentation keinesfalls entkräftet, sondern eher nur bestärkt werden. Eine Wassermenge von 6 Millionen m³, die laut DI Humer bewältigt werden muss, ist für mich eine Naturgewalt, die der Mensch auch mit Hilfe modernster zur Verfügung stehender Technik nicht regeln können wird. Ich sehe mehr die Schaffung neuer Probleme, wie die Vermittlung von Sicherheit unterhalb des Dammes, obwohl bereits ein Hochwasser wie im Jahr 1997 vom Rückhaltebecken nicht bewältigt werden hätte können. Stattdessen würden zusätzlich Anwohner des Michaelnbaches und der Aschach oberhalb des Dammes gefährdet.
Beim Gespräch mit anderen Teilnehmern wird schnell klar, dass dem Monsterprojekt viele kritische Stimmen gegenüberstehen. Unklarheiten bestehen nicht nur seitens der Projektverantwortlichen. Auch auf Seiten der Grundbesitzer tauchen täglich neue offene Fragen auf. Die Ungewissheit wie die Natur auf den Damm regiert, ist als Anwohner zermürbender als das bekannte Hochwasserrisiko.